1 von 2
Jedes Wimpernzucken wird von den Forumsteilnehmern beobachtet und analysiert. Die Rede ist zum Beispiel vom US-amerikanischen Ökonom Jeffrey Sachs, der des Öfteren Ortsfremde durch Alpbach führt, als wäre er selbst einheimisch. Er solle doch gleich als Reiseführer hierbleiben, heißt es. Weniger charmant ist man Verteidigungsminister Gerald Klug gegenüber, dessen Englisch angeblich an die Sprachfertigkeiten Arnold Schwarzeneggers erinnert. Das verkraftet man gerade noch, aber warum zum Teufel streichelt Kristalina Georgieva, Vizepräsidentin der EU-Kommission, den Arm des EU-Botschafters Thomas Mayr-Harting? Noch dazu mitten am Podium? Rätsel wie diese bleiben selbst auf Twitter ungelöst.
Sieht man sich die ernsten Zwitschereien an, hat man sich besonders über die Reaktion des deutschen Außenministers Martin Roth gefreut, als er mit seinen Diskussionspartnerinnen bekannt gemacht wurde: „Ich bin der einzige Mann am Podium. Traumhaft!“ Doch am öftesten zitiert wurde eindeutig Forumspräsident Franz Fischler, der in seiner Eröffnungsrede die politische Situation folgendermaßen kommentierte: „Wir sind in einer Solidaritätskrise, nicht in einer Flüchtlingskrise.
"Behind the beautiful forevers" ist ein Buch von einer Frau namens Katherine Boo. Es ist eine Geschichte über das Leben und Sterben in den Slums Indiens und es ist in einer Art geschrieben, die fast an einen Roman erinnert. Es gibt auch eine großartige Website mit Videos von all den Leuten, über die sie schreibt. Es zeigt ein Leben und eine Existenz, zu dem viele von uns in den USA und wahrscheinlich auch eine Menge Leute in Österreich keine persönliche Verbindung hat. Es ist ein sehr gutes Buch.
"Ihr könnt mit euren Anliegen und Problemen immer zu mir kommen, meine Damen"sagt Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl bei seiner Eröffnungsrede der Ladies Lounge. Wir seien ein unverzichtbarer, wertvoller Teil der WKO-Familie, meint er. Es scheint, als könne er dem inneren Drang, dem zu 80% weiblichen Publikum die Köpfe zu tätscheln, nur mit großer Selbstdisziplin widerstehen. Es gebe ja so viele tüchtige Unternehmerinnen, da brauche man keine Frauenquote, schließt er das ihm lästige Thema ab und wechselt zusammenhanglos zu seinen Lieblingsthemen Erbschaftssteuer und Arbeitsnebenkosten.